Was, wenn alles, das Du erlebst, seine eigene Dimension von Wirklichkeit hat?
Über Manifestieren, die Kraft der Vorstellung & die Bedeutung von Fantasie, Manifestations-Blockaden sowie Mehrdimensionalität
Ich habe seit Jahren nicht mehr mit bewusster Intention manifestiert. Einfach, weil mir seit ca. drei Jahren nichts einfällt, was ich UNBEDINGT in meinem Leben haben muss. Alles, was ich mir früher manifestiert habe, ist wahr geworden. Einiges davon war dann doch nicht so cool wie ich's mir vorgestellt hatte. Manches ist aber tatsächlich sogar noch viel besser, als ich geahnt habe.
Jetzt bin ich auf einem Plateau angelangt und es gibt zwar vieles, das ich mir wünsche, aber nichts Spezifisches; oder sagen wir, nichts mit Priorität. Was ich damit sagen möchte: mein absolutes Traumleben habe ich mir noch nicht kreiert, da ist noch Luft nach oben! Doch bin ich gerade etwas ratlos…
Die wichtigsten Parameter, die für mich vor ein paar Jahren von unbedingter Bedeutung waren, habe ich mir bewusst manifestiert. Ich wollte die Erfahrung von gesunden Beziehungen machen. Die Erfüllung dessen macht mich zwar nicht für den Rest meines Lebens wunschlos, aber ich bin humble genug, dass Manifestieren für mich erst Sinn macht, wenn mir ein Wunsch aus der Tiefe absolut notwendig ins Bewusstsein steigt. Ich harre nun quasi aus, halte den Raum für solch einen Wunsch & gehe in der Zwischenzeit mit den Wellen des Lebens:
“Ausharren ... Bis der nächste Seelenwunsch angespült wird. Wie lange das auch immer dauern mag. Bis dahin, so spür’ ich, will meine Seele ganz & gar menschlich (mit allen Höhen & Tiefen) explorieren, was sie sich bis jetzt manifestiert hat. Das heißt, ich bin nicht völlig passiv. Ich gebe dem Suchen aus meiner Tiefe nach, sich immer wieder neu auf das Manifestierte einzulassen, um diese Erfahrung auch wirklich ganz & gar auszuschöpfen und in mir zu integrieren.
Das Ego ist hier völlig nebensächlich. Die Erfahrung will einfach nur ausgekostet werden - egal ob angenehm oder unangenehm. Ja auch gesunde Beziehungen haben unangenehme Momente! Das spielt für die Seele aber erstmal keine Rolle.
Weltliche Ziele & profane Wünsche habe ich trotzdem! Nur kennst Du das, wenn Du fühlst, man ist noch nicht ganz durch mit einer Sache? Da wartet noch was Wichtiges auf einen, da ist noch was offen. Man weiß aber nicht was…”.
Diese Zeilen schrieb ich vor gut zwei Monaten. In der Zwischenzeit ist etwas Neues dazu gekommen. Etwas, das mir Angst macht. Ein inneres Vorwärtsdrängen. Aber wohin?
Ich habe immer schon von alternativen Leben geträumt. Ich habe viele Stunden meines Lebens in meiner Fantasie zugebracht, zusammengefasst sicherlich Tage oder insgesamt vielmehr Wochen. Ich dachte immer, es sei eben nur eine Flucht, die ich vornehme, ein Rausbeamen aus meiner menschlichen Realität. Etwas, das mir früher geholfen hat, meine Realität zu ertragen. Ich versuchte auch irgendwann, diesem Reflex nicht mehr nachzugeben, doch je mehr ich den Aspekt des “Träumens” in mir unterdrückte, es mir verbot, verdunkelten sich meine Tage. Ich begann mein Dasein als perspektivlos zu erleben und wurde manchmal einfach automatisch von Bildern überrollt - von Vorstellungen, die scheinbar aus dem Nichts kamen, auf mich einprasselten, Kaskaden von Emotionen freisetzten, die ich nicht einzuordnen wusste. Ich fragte mich, ob ich verrückt sei, ob ich mir Dinge einbildete und ich begann zu ahnen, dass meine “(Tag-)Träume” eventuell einen wichtigen Zweck haben könnten. Sie übermittelten mir wichtige Botschaften. Und zwar über mich, meine wahren Bedürfnisse, Wünsche und Potenziale. Ich begann, meine Fantasie als Manifestationswerkstatt zu nutzen, erreichte ein Plateau und…
Und seit Kurzem ist sie wieder da. Die Flut an Bildern, die Sehnsucht, ein Ruf ins Unbekannte, der den Status Quo herausfordert.
Wenn wir animistisch davon ausgehen, dass alles, was existiert, belebt ist, dann müssen auch diese Bilder irgendeine Art Eigenleben haben, eine “Wahrheit” bergen, ja vielleicht sogar eine eigene Realität darstellen. So denke bzw. überlege ich.
Daher sehe ich meine Träume heute als mehr an als bloß Schäume. Für mich sind es Botschafter verborgener Wirklichkeiten, die in meiner Tiefe (oder Höhe? - von wegen Höheres Selbst) schlummern. Irgendwo auf einer anderen Raum-Zeit-Linie oder wie auch immer man das physikalisch korrekt auszudrücken vermag.
Dr. Joe Dispenza verweist in seinem Buch “Werde Übernatürlich” auf das Quantenfeld (auch morphisches Feld oder Nullpunktfeld genannt), das allen Manifestationen zugrunde liegt, indem diese als energetisches Potenzial bereits bestehen - und zwar alle nebeneinander. Allein die emotional dazu passende Frequenz, auf die wir eingestimmt sind, zieht diese Potenziale magnetisch ins materielle Feld. Entscheidend für die frequenzielle Signatur dieser Potenziale, die sich im besten Falle aus möglichst detailreichen Bildern/Vorstellungen/Gedanken zusammensetzen, ist also das damit verbundene Gefühl.
Wir müssen sie tief empfinden können: die Liebe, die Ganzheit, die Gesundheit, die wir uns wünschen, den Erfolg, den wir gern hätten, den Ort, an dem wir leben möchten, die Menschen, die uns umgeben sollen - um sie in die Materie ziehen zu können. Sind wir jedoch behaftet von vielen Gedanken an die Vergangenheit und vorwiegend schwierigen oder schweren Emotionen (unverarbeiteten Traumata & unreflektierten Prägungen), wiederholen sich Ereignisse, die wir mental & emotional bereits kennen und verinnerlicht haben in erneuter, vielleicht etwas abgewandelter Weise.
Und ich frage mich nun, was, wenn unsere Fantasie wie ein Portal hin zu Deinen, meinen, unseren wahren Möglichkeiten ist. Ich spreche nicht von gewollter Vorstellungskraft, die Schlüssel zu bewusstem Schöpfertum ist. Ich meine, wenn zuerst die Bilder & starke Gefühle dazu da sind, noch bevor wir sie bewusst ausschmücken oder lenken können, sollten wir wirklich aufmerksam werden, anstatt sie wegzuschieben. Darin liegt nämlich wahrscheinlich eine Art Wurmloch zu einer neuen Realität, die gelebt werden will, die sich selbst ins Leben zu initiieren versucht, die, in dem Moment, in dem Du sie fantasierst, Dich sucht und von Dir gefunden & geboren werden will.
Und DAS, das, meine Lieben, ist für mich Demut vor der Schöpfung. Das bringt Dein Ego zum Schmelzen, sodass es sich verbindet mit dem größeren Plan, der sich Dir in diesen Visionen oder in Symbolen offenbart, Dich geheimnisvoll durchwirkt & Dein Leben mitzugestalten vermag, wenn Du es lässt und es gleichsam bewusst führst, als würdest Du damit tanzen.
Was, wenn es Im-Pulse der Lebendigkeit sind, die Dich mit ihrer Nahbarkeit noch tiefer ins Leben, die Existenz reindrücken - Dich, Deinen Inhalt - Seele- in dieser Inkarnation noch mehr zu ver-körpern vermögen?
Doch erinnere Dich, zuerst müssen wir leer werden, leer von der Vergangenheit, die uns emotional prägt & unsere Gegenwart formt. Zuerst musst Du leer werden davon, wer oder was Du glaubst zu sein, um Raum zu schaffen für das Unbekannte!
Bereit? …